Presse / Media
Kongress für Verständlichkeit und Corporate Language
05.03.2018
Im Februar kamen Verständlichkeits-Experten und Unternehmen in Augsburg zum Kongress für Verständlichkeit und Corporate Language zusammen. Der AMC-Partner Communication Lab hat ihn veranstaltet und der AMC hat seine Mitglieder exklusiv dazu eingeladen.
Neben zahlreichen Vorträgen aus Wissenschaft und Praxis waren die Teilnehmer eingeladen an mehreren Workshops rund um das Thema verständliche Sprache teilzunehmen. So konnten sie aktiv erleben, wie es gelingt verständlich und trotzdem rechtskonform zu kommunizieren, wie sich der Sound von Text anhört und wie er sich „tunen“ lässt oder etwa, welche Vorteile in der Leichten Sprache liegen. Die Workshops wurden von den Communication Lab-Geschäftsführern Oliver Haug und Dr. Anikar Haseloff gestaltet und von Sprachexperten geleitet.
Weitere Experten kamen in Vorträgen zu Wort. So stellte AMC-Geschäftsführer Stefan Raake Thesen zur Zukunft der Kommunikation vor. Hans Dieter Flesch, Vertriebsleiter des TÜV Saarland, zeigte die Möglichkeiten der TÜV-Zertifizierungen für unternehmerische Klartext-Initiativen. Und Prof. Dr. Frank Brettschneider, Fachgebietsleiter des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim, nahm die Reden von Vorstandsvorsitzenden unter die Lupe.
Wie sich klinische Studien auch für Laien verständlich verfassen lassen, präsentierte Dr. Thomas Schindler von Boehringer Ingelheim. Dass auch eine Stadt mit ihren Bürgern einfach, klar und verständlich kommunizieren kann, bewies René Soukopf vom Amt für Medien, Kommunikation und Bürgerservice, für die Stadt Innsbruck.
v.l.n.r. Dr. Anikar Haseloff (Communication Lab), Désirée Schubert (AMC),
Stefan Raake (AMC), Oliver Haug (Communication Lab)
Im Interview gibt uns Oliver Haug, Geschäftsführer von Communication Lab, einige Einblicke im Nachgang der Veranstaltung:
AMC: Herr Haug, wie fühlen Sie sich nach zwei Intensiven Arbeitstagen rund um das Thema Sprache – haben Sie noch Worte?
Um ehrlich zu sein: allzu viele Worte habe ich dieses Jahr gar nicht verloren. Als Veranstalter haben wir vor allem unseren Referentinnen und Referenten das Wort überlassen. Ich für meinen Teil habe sogar neue Worte dazu gelernt. Zum Beispiel den schönen Begriff „Tatwörter“ zur Beschreibung „lebendiger“ Verben, den Harald Jeschke in seinem Vortrag zur Tonalität verwendet hat. Oder den Ausdruck „Inverse Document Frequency“ (IDF) im Workshop von Corinna Wälz, der im Kontext der Suchmaschinenoptimierung das Verhältnis von Suchbegriffen zu den im Netz vorkommenden Inhalten beschreibt.
AMC: Was hat die Teilnehmer besonders interessiert – wozu gab es die anregendsten Diskussionen oder die meisten Fragen?
Unser diesjähriger Kongress war thematisch relativ breit gefächert. Die Besucher kamen aus verschiedensten Branchen, mit den unterschiedlichsten Anforderungen an die Unternehmenskommunikation. Das Interesse war also ziemlich gleichmäßig verteilt. Was für die einen hochspannend war, war für die anderen schon ein „alter Schuh“. Und umgekehrt. Allen Besuchern gemein war aber, dass sie Sprache bewegt und dass sie in ihren Unternehmen sprachlich etwas bewegen wollen. Spannend fand ich persönlich, dass sich die Teilnehmer mit Fragen zu Spezialthemen wie „Ansprache des dritten Geschlechts in Kundenanschreiben“ oder „sprachlicher Umgang mit schwierigen Kunden“ auseinandersetzen.
AMC: Wird der Kongress nächstes Jahr wieder stattfinden? Wissen Sie bereits, ob es etwas Neues geben wird und welche Themen im Mittelpunkt stehen werden?
Ja, wir werden unseren Kongress für Verständlichkeit und Corporate Language auf jeden Fall auch im nächsten Jahr wieder veranstalten. Die Resonanz war insgesamt wieder sehr gut, wenngleich es auch immer Verbesserungsvorschläge und Wünsche seitens der Teilnehmer gibt. Wir haben bereits die Feedback-Fragebögen zum diesjährigen Kongress ausgewertet und sind sehr dankbar für die Anregungen und Ideen der Teilnehmer.
Natürlich freuen wir uns auch unheimlich über die vielen netten Kommentare und schmeichelhaften Bewertungen. Die Ergebnisse der Auswertung haben mal wieder gezeigt, dass die Teilnehmer vor allem bei Do-it-yourself-Übungen am meisten profitieren und sich davon mehr wünschen. Auf Anregung der Teilnehmer im vergangenen Jahr, haben wir das Workshop-Angebot dieses Jahr verdoppelt. Der Austausch muss aber noch intensiver werden und die praktische Arbeit einen größeren Teil einnehmen. Wir werden uns für das nächste Jahr wieder viele Gedanken machen und haben auch schon Ideen, wie wir das Format noch spannender und interaktiver gestalten können.
AMC: Gibt es etwas, was Sie den Teilnehmern oder den Lesern in Sachen verständliche Kommunikation mit auf den Weg geben möchten?
Ich denke, der Kongress hat vor allem eines gezeigt: Für eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation ist Verständlichkeit zwar ein wesentlicher Baustein, aber nicht der einzige. Wir haben es heute in der Kommunikation mit vielen weiteren Themen zu tun, die direkt oder indirekt auf die Sprache in Unternehmen Einfluss nehmen. Stichworte hierzu sind beispielsweise: Markenmanagement, Soziale Medien, Verhaltensökonomie, Neuro-Marketing, Gender-Mainstreaming oder Suchmaschinen-Optimierung. Sie sehen, es gibt eine Menge von hochspannenden Themen, die sicherlich auch ihren Platz in zukünftigen Kongressen finden werden.
AMC: Was ist Ihr nächstes Projekt in Sachen Verständlichkeit?
Wir haben für das Jahr 2018 einiges vor. Im Mittelpunkt stehen dabei nach wie vor unsere Kunden, für die wir in Sachen Verständlichkeit und Corporate Language unterwegs sein werden. Wir sind wirklich sehr dankbar für das tolle Verhältnis, das wir mit unseren Kunden pflegen – zum Teil schon über viele Jahre hinweg. Das spiegelt sich auch jedes Jahr bei unserem Kongress wider: die Stimmung ist toll und der Austausch offen.
Neben der Arbeit für unsere Kunden werden wir auch unsere Software TextLab weiterentwickeln. So arbeiten wir beispielsweise an einem Dashboard, mit dem Unternehmen dann noch viel effizienter mit Ihren Text-Kennzahlen arbeiten können.
Wir haben außerdem wieder Studien im Programm, zum Beispiel die 7. Auflage unserer jährlichen Studie zur „Verständlichkeit in der Assekuranz“ in Zusammenarbeit mit dem AMC. Wir sind zudem als Referenten auf verschiedenen Kongressen und Veranstaltungen zu treffen, wie zum Beispiel im April auf der DIA EuroMeeting in Basel oder auf der Tagung für Redenschreiben der Deutschen Presseakademie in Berlin.
Aktuelle Infos sind auch immer auf unserer Webseite unter www.comlab-ulm.de zu finden, die in den nächsten Tagen in neuem Gewand online gehen wird.
Der AMC ist das moderierte Netzwerk der Assekuranz und ihrer Partner. Der AMC bietet aktuell über 150 Unternehmen Trends, Best Practices und Erfahrungen für Marketing und Vertrieb. www.amc-forum.de/
Kontakt: AMC Finanzmarkt GmbH, Désirée Schubert, schubert@amc-forum.de, 0221 / 3985973. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Fachbeiträge senden wir auf Anfrage gerne zu.
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Stefan Raake, Diplom-Kaufmann, Jahrgang 1965. Studium an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Marketing sowie Wirtschafts- und Sozialpsychologie. Seit 1995 im AMC-Netzwerk tätig, seit August 2010 als geschäftsführender Gesellschafter der AMC Finanzmarkt GmbH. Online-Projekte und Beratung für über 30 Versicherer, von 1995 bis 2005 Projektleiter und Chefredakteur von Versicherungen.de.
Fachautor, diverse Veröffentlichungen u .a. "Marketing Online" (Campus Verlag, das erste deutsche Buch zum Thema), "Web 2.0 in der Finanzbranche", "Versicherer im Internet", die Studie "Die Assekuranz im Internet” (Jährliche Auflagen seit 1996). Von 1996 bis 2007 Partner und Gesellschafter der itm IDEAS TO MARKET GmbH sowie viele Jahre Beirat der Digitalen Stadt Düsseldorf e.V., seit 2017 in der Jury des German Brand Award und seit 2020 Beirat im OMGV.
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Desirée Schubert, MBA sustainability Management an der Universität Lüneburg & Studium der Germanistik und Erziehungswissenschaften an der Universität zu Köln. Senior Consultant, PR-Managerin und Ansprechpartnerin des AMC zu Nachhaltigkeit (CSR).
Für den AMC u.a. als Studienleiterin ("Die Assekuranz im Internet", "Verständlichkeit in der Assekuranz", "Nachhaltigkeit in der Assekuranz") und als Fachautorin tätig.
Seit 2015 Netwerkpartner mit eigener Company, der Fährmann Unternehmensberatung GmbH
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Oliver Haug, Jahrgang 1974, Magisterstudium der Kommunikationswissenschaft, Medienpädagogik und Soziologie an der Universität Augsburg. Mehrere Jahre Projekterfahrung in selbstständiger Tätigkeit für Unternehmen oder als freier Mitarbeiter von Agenturen im Bereich Unternehmens- und Markenkommunikation (Marketing, PR und Event-Management). 2006 Mitbegründer der Communication Lab Ulm GbR. Seit 2009 Inhaber-Geschäftsführer der H&H Communication Lab GmbH. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind Beratung im Bereich Unternehmenskommunikation, Sprach-Analysen, Verständlichkeitsforschung und intelligente Sprach-Software.
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